Freiburg am Montag, 27. Februar 2023
Ich bin krank. Mein Kopf ist leer, mein Magen auch.
Doch das hält mich natürlich nicht vom Schreiben dieses Beitrages ab. Denn heute gibt es einen Eindruck, was zu solchen Zeiten in meinem Kopf passiert. Was ich zu mir selbst sage, wenn es mir nicht gut geht. Wenn ich keine Lust, keine Energie, keine Inspiration habe. Und wie der Titel schon verrät, geht es da zu wie bei einem hochmotivierten Mental-Trainer & Sprücheklopfer. Ich werde ein paar von den Weisheiten teilen, die mir gerade in solchen Situationen oft in den Kopf kommen und was sie jeweils für mich bedeuten.
Zuvor aber noch ein Transparenz-Einschub: Ich habe natürlich nicht nur positive Gedanken, sondern wenn es mir schlecht geht, geht es mir auch wirklich schlecht und ich leide und verfluche meine Lage und die äußeren Umstände.
Hier die drei „goldenen Sprüche“: 🙂
Everyone has a plan until they get punched in the face.
The worse you feel, the more committed you are to your protocol.
You can suck, but never skip.
1) „Everyone has a plan until they gut punched in the face“
Ah… der gute alte Mike Tyson. Und der Vergleich mit dem Schlag ins Gesicht passt eigentlich auch ganz gut zur kognitiven Kapazität wenn man krank ist und Kopfschmerzen hat. Was man jetzt auch von Mike Tyson hält, ich glaube in dem Punkt hat er es ganz gut getroffen. Wenn die Sonne im übertragenen Sinne scheint und alles wunderbar ist, dann ist alles leicht. Aber das ist nicht, wann es am meistens zählt. Am wichtigsten ist der Moment, in dem es schiefläuft, in dem der perfekte Plan nicht aufgeht und die Frage ist: Aie reagiere ich in solchen Momenten. Werfe ich alles über Bord, lasse mich in die Opferrolle schieben oder „schlage ich zurück.“
2) „The worse you feel, the more committed you are to your protocol.“
Und wie will ich zurückschlagen bzw. reagieren? Ich will mir treu bleiben. Ich will erst recht die Sachen machen, von denen ich weiß, dass es die richtigen sind. Was in meinem Fall vor allem die täglichen Gewohnheiten sind, wie Sport, Journaln, die kalte Dusche oder die Heroic App zu nutzen. Da gibt es noch ein paar mehr und warum genau ich die jeden Tag machen will, würde jetzt den Rahmen sprengen, die Kurzvariante ist, weil ich diese Entscheidungen in mein Unterbewusstsein verlagern und meine Willenskraft für wichtigeres einsetzen will. Für genauere Hintergründe plus die konkrete Umsetzung empfehle ich Johannes Dive-In zum Thema.
3) „You can suck, but never skip.“
Falls du jetzt gedacht hast, dass ich jeden Tag jede meiner Gewohnheiten in voller Länge und Ausführlichkeit absolviere, ist dieser Punkt wichtig. Es geht mir vor allem darum, jeden verdammten Tag dazu sein. “Just show up.“ Das ist die wichtigste Devise. In dieser Hinsicht habe ich tatsächlich sehr hohe Standards, was die konkrete Ausführung angeht eher weniger. An normalen Tagen mache ich beispielsweise am Morgen 13 Klimmzüge. Das hätte ich die letzten Tage wahrscheinlich noch nicht mal geschafft und wenn weiß ich auch nicht, wie sinnvoll das gewesen wäre. Ich habe mich allerdings trotzdem an die Turnringe gehängt und mich ganz bewusst als Ersatz einfach kurz hängen lassen. Das waren die wahrscheinlich schlechtesten Klimmzüge, die ich je gemacht habe (wenn man das überhaupt so nennen kann). Aber ich habe sie nicht ausgelassen und das ist auf lange Sicht das Wichtigste.
Am Tag davor ging es mir sogar noch schlechter, aber da habe ich sogar 13 Klimmzüge gemacht – obwohl ich den ganzen Tag nur im Bett lag. Wie das gehen soll? Ich habe sie im Kopf gemacht, nämlich visualisiert. Genauso übrigens auch praktisch alle anderen Sachen, beispielsweise einen Handstand, Liegestützen, eine kalte Dusche, mein Morgenjournal und als Highlight sogar ein ganzes Tabata-Workout. Wer mich jetzt für verrückt hält, den kann ich auf jeden Fall verstehen, allerdings habe ich mich zu keinem Zeitpunkt an dem Tag besser gefühlt, als während des Workouts, auch wenn es nur in meinem Kopf stattgefunden hat.
So, jetzt reicht es auch mal, ich hätte zwar noch ein paar Sprüche auf Lager, aber die wichtigsten sind raus und vielleicht konnte ich ja sogar ein bisschen inspirieren. Ich wünsche eine schöne Woche und gehe jetzt kalt duschen – und zwar in echt!