Anselm #38
Freiburg am Dienstag, 19. April 2022
Letztens habe ich noch festgestellt, dass alles, was uns passiert, ein „blessing in disguise“ ist – also ein Segen in Verkleidung. Unsere Aufgabe ist, herauszufinden wie und warum – ich persönlich glaube, dass nichts, was passiert, per se schlecht ist, sondern es darauf ankommt, was wir daraus machen.
Passend dazu ist mir gestern meine Kniescheibe rausgesprungen (zum zweiten Mal). Deswegen beende ich jetzt diesen Beitrag und versuche herauszufinden, warum genau das das Beste ist, was mir je passiert ist. 😊
Anselm #37
Freiburg am Dienstag, 12. April 2022
Heute gibt’s einen kurzen Eintrag und zwar zum Thema Fasten. Ich habe letztens Lust bekommen, noch mehr in das Thema reinzugehen. Was ich sowieso schon seit längerer Zeit mache, ist zwischen meiner letzten Mahlzeit und der ersten am nächsten Tag möglichst viel Zeit ohne Essen zu verbringen (circa 14-16 h). Dabei geht es mir vor allem um guten Schlaf und die Prozesse, die mein Körper anfängt, wenn er fertig verdaut hat.
Jetzt habe ich aber angefangen, einmal die Woche 24 Stunden zu fasten. Der Grund? „Hormesis“. Das ist etwas, was wir in verschiedensten Bereichen bewusst oder unbewusst nutzen, um gesünder, besser, stärker etc. zu werden. Das Prinzip: Ich setze mich einer eigentlich ungesunden Sache in einer Dosis aus, in der es mich nicht umbringt und werde im Nachhinein dadurch stärker. Zum Beispiel in die Sauna zu gehen oder ein Eisbad zu nehmen, hat einen hormetischen Effekt. Was viele nur als mental Abhärtung kennen, hat einen mittlerweile längst belegten positiven biologischen Einfluss auf unseren Körper.
Genauso auch das Fasten, was ich übrigens nicht mache, um abzunehmen, sondern sogar eher das Gegenteil: Dadurch wird der Körper effizienter im Umsetzen und Verarbeiten von Kalorien.
Außerdem finde ich es total interessant zu sehen, wie sich meine Wahrnehmung, Hungergefühl, Geschmack- und Geruchsinn verändern, wenn ich mal einen Tag nichts esse (Trinken tue ich übrigens ganz normal).
Fazit: Der Beitrag ist jetzt doch nicht so kurz und das Fasten will ich auf jeden Fall beibehalten und kann es nur empfehlen. Bei Fragen gerne an mich wenden, ich werde dann an den Experten Elias vermitteln. 😊
Anselm #36
Freiburg am Dienstag, 05. April 2022
Gleich treffe ich mich mit Elias, der aktuell in Freiburg ist. Da fällt mir mal wieder auf, wie verrückt sich alles entwickelt hat, aber zeitgleich auch wie viel von dem, was mittlerweile eingetreten ist, wir schon irgendwann mal als Plan oder Idee ausgesprochen, aufgeschrieben oder festgehalten haben. Allerdings habe ich nicht das Gefühl, dass wir Sachen machen nur weil wir es irgendwann mal gesagt oder uns darauf festgelegt haben. Vielmehr ist es so, dass mir jetzt ab und zu auffällt oder in Erinnerung gerufen wird, dass eine Sache, die wir aktuell machen oder gemacht haben, vor ein paar Jahren schonmal als loser Gedanke existiert hat. Dieses „Alignment“ aus meinem Vergangenheits-Ich und mir in der Gegenwart bestätigt mich immer wieder darin, mutig auf das zu hören, was in mir drin ist, was mir meine Intuition sagt. Und es bestätigt mich darin, mir selbst (und anderen) weniger Grenzen zu setzen und mich mehr zu trauen, Träume, Wünsche und Ideen auszusprechen und tatsächlich auch zu verfolgen. Im Zweifel stellt sich heraus, dass andere Sachen wichtiger sind, aber ich habe es noch nie bereut, einer Sache nachgegangen zu sein – wenn dann umgekehrt.
So, jetzt hat Elias geklingelt und ich höre auf. Bis nächstes Mal.
Anselm #35
Freiburg am Dienstag, 29. März 2022
Heute gibt es ohne große Struktur oder Einleitung zwei Erkenntnisse meines heutigen Tages.
1) Krähen als Spiegelbild
Aktuell ist hier wieder Krähenzeit. Es ist kaum zu überhören und noch weniger zu übersehen, denn die Häufchen der Tiere sind nicht ganz klein und manchmal hat man fast das Gefühl, dass sie gemeinsam ein Auto überfallen beziehungsweise komplett mit ihrem Kot bedecken wollen.
Vor ein paar Monaten hatte ich mal einen Zeitungsartikel gelesen, in dem es darum ging, dass Krähen oft zu Unrecht Abneigung bekommen, weil sie vieles von dem, was ihnen vorgeworfen wird, gar nicht machen (Passanten angreifen, andere Vogelbabys essen, Müll durchwühlen). Ich weiß nicht genau warum, aber irgendwie mag ich Krähen und fühle mich ihnen verbunden.
Als ich gestern mehrmals Leute darüber sprechen gehört habe, wie schrecklich diese Vögel doch seien, ist mir klar geworden wie sinnbildlich das für uns Menschen und unser Verhältnis zur Erde ist. Wir müllen alles voll, kümmern uns kein bisschen darum, ob unser Handeln Konsequenzen für andere Erdenbewohner hat, pflastern alles mit Häusern, Straßen, Städten und Beton zu, fahren mit brutal lauten, stinkenden Autos durch die Gegend und beschweren uns dann allen Ernstes über ein paar Vögel, die zu laut krächzen und auf ein Auto sch****n?! Das ist wirklich völlig absurd und meine erste Erkenntnis des Tages.
2) Gefühle aus Zukunft und Vergangenheit
Nummer zwei ist (noch) ein wenig philosophischer. Ich lese aktuell das Buch „Way Of The Peaceful Warrior“ (auf Deutsch: „Pfad des friedvollen Kriegers“) von Dan Millman, was ich sehr empfehlen kann. Im rahmen einer sehr schönen Geschichte werden enorm viele Weisheiten an den Mann und die Frau gebracht.
Im gestrigen Teil ging es um unsere Aufmerksamkeit und dass unsere schlechten Gefühle nie im Hier und jetzt existieren, sondern immer aus der Zukunft oder der Vergangenheit kommen. Bevor ich das weiter ausführe, beende ich den heutigen Beitrag einfach mit dem entsprechenden Abschnitt aus dem Buch:
„You can do nothing to change the past and the future will never come exactly as you expect or hope for. (…) Your sorrow, your fear and anger, regret and guilt, your envy and plans and cravings live only in the past or in the future. (…) Action always happens in the presnt because it’s an expression of the body which can only exist here and now. But the mind is like a phantom that lives only in the past or future. Its only power over you, is to draw your attewntion out of the present.“
Anselm #34
Freiburg am Dienstag, 22. März 2022
Letzte Woche gab es kein Update von mir. Ich war zwar coronabedingt in Quarantäne, aber habe mich trotzdem dazu entschieden, keinen Beitrag zu schreiben. Es wäre jetzt leicht gewesen, zu schreiben, dass ich nicht dazu gekommen bin, aber wie ich es heute selbst in unser Werte-Board eingetragen habe: Wir treffen immer eine Entscheidung – auch wenn wir es nicht bewusst tun. Wenn ich mich nicht aktiv dafür entscheide, einen Blog zu schreiben, dann entscheide ich mich dagegen.
Das „Werte-Board“ erstelle ich im Rahmen des Projektes „o4New“. Angestoßen von der Umstrukturierung unserer GmbH haben wir uns überlegt, was wir anders machen würden, wenn wir o4U einmal einstampfen und wieder neu starten würden. Diese Sachen wollen wir jetzt umsetzen, auch ohne alles Bestehende komplett abzubrennen.
Ein wichtiger Grundpfeiler davon ist eine absolute Klarheit in den Werten und Leitlinien, von denen wir uns leiten lassen wollen. Wenn wir unsere Leitsterne nicht kennen, irren wir nur durch die Gegend. Was bei uns allzu oft passiert ist, war, dass kleinste Anlässe uns viel Zeit und Aufwand gekostet haben, weil wir in dieser Hinsicht nicht synchronisiert waren.
Deswegen presche ich aktuell vor, was unsere Leitsterne angeht und entwerfe mit dem Advice der anderen ein Konzept. Natürlich nicht mit der Idee, dass das für immer so bleibt, aber mit der Intention, dass wir das als Grundlage nutzen können, um in der nächsten Zeit handlungsfähiger zu sein.
In gewissen Abständen werden wir diese Sachen immer wieder aufrollen, aber in der Zwischenzeit sind sie fest und geben uns Klarheit für unsere tägliche Arbeit.
Hier findest Du einmal ein Bild von unserem Wertekompass und einen Screenhot vom gesamten Board, das wir nutzen, um all das festzuhalten und gemeinsam weiterzuarbeiten.

Anselm #32
Freiburg am Dienstag, 08. März 2022
Time Stacking
„Time Stacking bedeutet, mehrere Dinge zu verbinden, die man sonst getrennt voneinander mit mehr Zeitaufwand machen würde. Also quasi Tetris mit dem Terminkalender spielen. Das habe ich heute auch gemacht, weil ich diesen Blog damit verbinde, dass ich selbst interviewed werde. Und zwar von David, der aktuell bei Johannes wohnt und für das Crowdfunding mit jedem Teammitglied einzeln spricht.
Hier liest DU jetzt einfach seine Fragen samt einer Kurzversion meiner Antwort. Viel Spaß dabei!
Was kommt Dir spontan zum Thema Testimonial in den Kopf?
Dass ich gerne meine Unterstützung und Überzeugung zeigen würde, ohne dass es fake oder übertrieben wirkt. Weil so fühlt es sich überhaupt nicht an!
Was ist Deine o4U-Vision?
Einen Raum zu schaffen, indem Menschen sich in ihrer Gänze individuell einbringen können und Ziele verfolgen, die sie wirklich begeistern und erfüllen.
Wie hast Du o4U kennengelernt?
Schwierig zu sagen, weil ich ja quasi einer der Gründer bin. Den Namen „o4U“ habe ich bei der Suche nach einem geeigneten Namen für unsere Unternehmung kennengelernt und wie das so oft ist, hat er mich jetzt nicht direkt begeistert. Aber nach und nach eingegrooved und mittlerweile ist er absolut selbstverständlich und akzeptiert, auch wenn es am Anfang nur eine von vielen Ideen war.
Welche Gefühle löst o4U in Dir aus?
Positive Aufregung, auf Englisch würde ich es „Excitement“ nennen. Die positive Seite der Ungewissheit, die o4U bis jetzt immer begleitet hat. Denn wenn wir eins wissen, dann dass wir nicht genau wissen, was daraus entstehen wird. Und ich freue mich, es herauszufinden.
Wie kann/wird o4U die Welt ein Stück besser machen?
Als kleiner Stein in einem großen Mosaik der neuen Art der Zusammenarbeit, siehe mein letzter Blogbeitrag hier. 😊
Wie hat o4U Dich persönlich entwickelt/verändert?
Ich bringe meine positiven Qualitäten mehr zum Vorschein und traue mich, Dinge mehr zu hinterfragen – und den Normen der Gesellschaft nicht immer blind zu folgen, wenn sie mir nicht richtig erscheinen. Insgesamt bin ich deutlich gelassener und selbstbewusster geworden.
Wie kann o4U anderen die Möglichkeit geben, sich zu entwickeln?
Als Katalysator für positive Entwicklung, die wahrscheinlich sowieso bei den meisten irgendwann stattfindet. Aber durch o4U passiert das vielleicht früher, schneller, besser und nachhaltiger.
Welche Ängste und Zweifel hattest Du zu Beginn in Bezug auf o4U? Wie sieht es mittlerweile damit aus?
Zu Beginn habe ich meine eigenen Ängste und Unsicherheiten auf o4U projiziert (bin ich überhaupt gut genug etc.) und dadurch, dass ich mir selbst mehr vertraue, sind auch diese Ängste zurückgegangen.
Wie ist Dein Vertrauen zu/in o4U?
Das ist für mich ein Spiegel von meinem generellen Vertrauen in den Verlauf der Dinge. Ich kann nicht kontrollieren, was passiert und ich freue mich darauf mein Bestes zu geben und herauszufinden, wie die Dinge sich ergeben werden.
Ende.
Anselm #31
Freiburg am Dienstag, 01. März 2022

Vor ein paar Tagen habe ich die Tagesthemen geschaut und als über den Ukraine-Krieg berichtet wurde, habe ich ein richtiges körperliches Unwohlsein in meinem Bauch gespürt. Auch Stunden danach hat es mich noch beschäftigt und ich habe vor allem überlegt, warum genau das mich so trifft. Und ich habe mich gefragt, was ich machen kann. Wie ich etwas dazu beitragen kann, dass das Ganze besser wird. Und die Antwort auf beide Fragen ging in eine ähnliche Richtung.
Mir kam immer wieder die Antwort, dass ich durch o4U als evolutionäre Organisation helfe. Dass meine (unsere) Aufgabe ist, zu zeigen, dass es auch andere, neue, bessere Wege der Zusammenarbeit gibt, die wenigere Raum für Krisen und Unglück auf Mikro- und Makro-Ebene lassen.
Denn was mich am meisten schockiert hat, war, dass Putin, scheinbar legitimiert durch Wahlen, Diplomatie etc. schalten und walten kann wie er will, während sich die restlichen Staatschefs erst mit ihren Ministern besprechen müssen, die sich davor noch mit ihren Beratern besprechen müssen, bevor dann nach viel zu langer Zeit rauskommt, dass praktisch nichts passiert, weil es ja dann doch zu jeder Sanktion einen Nachteil gibt, den man lieber nochmal abwägen sollte.
Da stimmt doch was mit dem System nicht. Der eine macht, was er will und die anderen quetschen sich durch einen Entscheidungsengpass nach dem anderen. Und genau daraus resultiert bei mir das Gefühl, dass es grundlegende Veränderung braucht.
Denn auf so vielen Ebenen verhindern wir Probleme nicht, sondern schieben sie nur immer weiter auf (oder ignorieren sie, weil sie nicht vor unserer Haustür passieren). Und so türmen sich Klimawandel, gesellschaftliche und politische Probleme immer weiter auf und das Schlimmste ist, dass ein Großteil davon eigentlich zu verhindern wäre. Und deswegen habe ich das Gefühl, etwas verändern zu wollen.
Das hört sich jetzt vielleicht an, als würde ich im Captain-America-Style mit o4U-Schild auf die Jagd nach dem Bösen gehen. Das wäre vielleicht übertrieben, auch wenn es sicher lustig aussähe. Ich will als Mensch und als Teil von o4U, das wiederum nur ein ganz kleines Teil in einem großen Mosaik ist, etwas Positives bewirken. Mich trauen, das zu tun, was sich richtig anfühlt, Verantwortung übernehmen und anderen helfen, das Gleiche zu tun. Weil wenn sich alle verstecken, dann bleibt am Ende wenig übrig. Wer kein Teil der Lösung ist, der ist ein Teil des Problems und ich bevorzuge ersteres – egal in welcher Hinsicht.
Anselm #30
Freiburg am Dienstag, 22. Februar 2022
Was wäre mein N°1-Tipps an mein fünf Jahre jüngeres Ich?
Ich habe mir gerade gedacht, dass das ein ganz lustiger Aufhänger für den heutigen Blogbeitrag sein könnte.
Bevor ich aber auf meine Gedanken zur Frage eingehe, die Herausforderung an Dich: Was würdest DU Deinem zwei, fünf oder zehn Jahre jüngerem „Du“ mit auf den Weg geben. Welche Dinge kommen Dir in den Sinn?
Bei mir sind es vor allem zwei Punkte. Vertrauen und Spaß (bzw. Freude).
Vertrauen auf die Dinge und mich selbst. Vertrauen auf das, was sich für mich richtig anfühlt. Vertrauen, das sowieso alles so kommt wie es kommt und ich die Dinge sowieso nicht kontrollieren kann. Früher habe ich aus meiner jetzigen Perspektive zu oft gedacht, alles im Griff haben zu müssen und noch dazu unrealistisch hohe Erwartungen an mich und mein Leben.
Und das bringt mich zu meinem zweiten Punkt. Denn wenn sowieso alles so kommt wie es kommt, muss ich dabei nicht verkrampfen, sondern kann auch einfach Spaß daran haben, zu schauen, wie es sich so entwickelt. Mittlerweile bin ich der Ansicht, dass das eine Entscheidung ist. Jede*r kann selbst entscheiden, ob er oder sie schlecht gelaunt und angespannt ist, weil noch nicht klar ist, was morgen oder übermorgen oder in einem Jahr passiert und wie sich die Dinge entwickeln. Es liegt aber auch innerhalb unserer Kontrolle, das Ganze als lustiges Abenteuer voller Überraschungen zu sehen und uns darauf zu freuen, herauszufinden, was als nächstes passiert.
Meine persönliche Meinung: Viele nehmen nicht war, dass sie diese Entscheidung treffen können oder wollen es nicht wahrhaben. Denn wenn ich einsehe, dass es in meiner Hand liegt wie es mir geht (indem ich auf die Dinge reagiere), dann habe ich auch mehr Verantwortung. Und das kann unangenehm sein. Zumindest im ersten Moment. Vielleicht auch noch im zweiten oder dritten, aber mittlerweile kann ich voller Überzeugung sagen, dass es auf Dauer deutlich mehr Spaß macht, die Kontrolle über alle äußeren Dinge abzugeben (oder einzusehen, dass man sie nie hatte) und sich dafür mehr um sich selbst zu kümmern und wie man mit diesen äußeren Dingen umgeht.
Das bedeutet nicht, dass mir alles egal ist und ich nur untätig herumsitze – im Gegenteil. Ich versuche immer, mit aller Energie richtig zu handeln UND ich weiß, dass ich nicht kontrollieren kann wie es letztendlich wird UND ich habe Spaß dabei herauszufinden, was denn dann passiert.
Genug von mir selbst und noch eine Frage zum Abschluss:
Was glaubst Du, würde Dir dein zukünftiges Ich dir mit auf den Weg geben, wenn es Dich jetzt gerade sehen würde?
Und mit dieser wunderbaren Abschlussfrage wünsche ich eine wunderbare Woche!
Anselm #29
Freiburg am Dienstag, 08. Februar 2022

Was genau wir bei o4U eigentlich machen, ist (besonders Außenstehenden) nicht sehr leicht zu erklären. Am Anfang waren es halt Blogartikel und Videos. Zumindest von außen war das leichter einzuordnen, als wenn wir jetzt sagen: „Wir wollen eine Organisation aufbauen.“ (oder sowas in der Art). Eine Organisation für was denn? Wollt ihr was verkaufen oder erreichen oder was ist genau euer Ziel?
Die meisten Leute wollen nämlich immer gleich das „Was“ wissen. Würden wir Regenschirme verkaufen oder Kühlschränke reparieren wäre das schnell geklärt. Das ist allerdings nicht der Fall. Um o4U zu verstehen ist es wichtiger mit dem „Warum“ und dem „Wie“ anzufangen. Denn das steht im Zentrum und nachdem diese beiden geklärt sind, ist das „Was“ fast schon egal.
Für unser „Warum“ haben wir vor ein paar Monaten mal ein paar Sätze erarbeitet, die den Nagel auf den Kopf treffen.
„Wir vertrauen darauf, dass alle Menschen im Kern gutherzig, vollkommen und vertrauenswürdig sind.
Wir wollen einen gemeinsamen Raum kreieren, in dem Menschen sich gegenseitig unterstützen, als Individuum aufzublühen und sich (in ihrer Einzigartigkeit) in/für die Gemeinschaft einzubringen.“ – o4U
Aus unserem Menschenbild ergibt sich unsere Mission – unser Warum.
Jetzt zum „Wie“. Dafür habe ich in einem Buch, was ich aktuell lese, ein schönes Bild. Die meisten Organisationen und Unternehmen sind wie Ampeln aufgebaut. Der ganze Verkehr wird von oben herab geregelt und die einfachen Verkehrsteilnehmer haben keine Ahnung warum sie wann grün oder rot haben. Das Ganze funktioniert zwar, aber optimal ist es nicht – denn um die Ampelschaltung zu perfektionieren, müsste man den Verkehr durchrechnen und das ist schlichtweg unmöglich. Es gibt zwar Tendenzen und Wahrscheinlichkeiten, aber richtig und falsch eben nicht. Deswegen stehe ich manchmal an der roten Ampel, obwohl weit und breit kein anderes Auto zu sehen ist. Denn mir als normalem Verkehrsteilnehmer wird durch die Ampel unterstellt, dass ich selbst nicht in der Lage wäre, richtig zu handeln und deswegen nimmt mir die Ampel diese Verantwortung ab.
Das stimmt aber nicht mit dem ersten Satz von unserem „Warum“ überein – und deswegen wollen wir keine Ampeln bauen, sondern Kreisverkehre. Diese regeln zwar den Verkehr, aber ohne den Menschen das Denken abzunehmen. Der Kreisverkehr ist eine Struktur, in der der komplexe Straßenverkehr sich selbst regeln kann und die Verantwortung gleichmäßig verteilt ist. Das Ganze kostet auch deutlich weniger Geld, ist billiger instand zu halten, funktioniert bei viel und wenig Verkehr gleichermaßen und ist nicht sehr anfällig für Stromausfälle.
Auf Unternehmen und Organisationen übertragen heißt das: Fast alle kämpfen heutzutage mit Unzufriedenheit. Auch wenn der Umsatz oft stimmt, hadern viele mit der Menge an Bürokratie, langen Entscheidungs- und Prozessketten, die man sowieso nicht durchblickt und wo am Ende meistens eine Person entscheidet. Das liegt daran, dass der klassische Unternehmensaufbau schon ziemlich alt ist und sich die restliche Welt rasend schnell weiterentwickelt hat und die Komplexität der Organisation meist weit voraus ist.
Wir wollen versuchen, Kreisverkehre zu bauen. Möglichst viel Verantwortung verteilen und Strukturen schaffen, die nicht starr sind, sondern möglichst flexibel, sodass wir schnell reagieren und handeln können. Konkret heißt das sowas wie, dass jede*r ihr/sein Gehalt selbst festlegt, sich selbst managed und für das Unternehmen Investitionen in jeglicher Höhe treffen kann. Denn wir gehen ja davon aus, dass alle imkern gut sind und wollen ihnen die Möglichkeit bieten, sich einzubringen.
Und damit sind wir beim „Was“ angekommen und da gibt es eben nicht nur eins, sondern ganz viele, die bei allen unterschiedlich sind. Bei mir wäre es zum Beispiel genau diese Strukturen zu schaffen, dass andere sich einbringen können (Onboarding), eine Fußballschule aufzubauen und Workshops an Schulen abzuhalten. Das ist MEIN „Was“ und nicht das von o4U.
Und um o4U zu verstehen, sind „Warum“ und „Wie“ deutlich wichtiger.
Bis nächste Woche (in der ich mich kürzer halten werde)! 😉
Anselm #28
Freiburg am Dienstag, 08. Februar 2022
Mein Blog wird immer professioneller. 😊 Letztes Mal habe ich sogar mit einem waschechten Cliffhanger aufgehört. Die Auflösung gibt es heute:
Ich hatte von einer Glaskugel geschrieben, die in tausend Stücke zerspringt und damit unsere Gesundheit gemeint. Denn in einem Podcast, den ich gehört habe, wurde über ein Modell gesprochen, das ich sehr inspirierend fand. Bevor Du gleich versuchst, den Fehler im Modell zu finden, ein Zitat aus einem Buch, das mich sehr angesprochen hat:
„Alle Modelle sind falsch. Manche sind hilfreich“ – Aaron Dignan / Brave new Work
Das Glaskugelmodell geht davon aus, dass wir alle drei Kugeln haben. Eine steht für unsere Gesundheit, eine für unsere zwischenmenschlichen Beziehungen und Familie und die dritte stellt unser berufliches Leben, unsere Arbeit dar. Wir alle versuchen, sie möglichst groß zu bekommen und trotzdem alle zu balancieren und keine Kugel fallenzulassen. Wenn ich nur noch am Arbeiten bin, geht das auf Kosten meiner Gesundheit und Familie. Wenn ich nur in der Sauna liege, schlafe und esse, dann bleiben Familie und Beruf auf der Strecke (außer ich bin ein professioneller Saunatester).
Der entscheidende Punkt ist aber, woraus die Kugeln sind. Die „Arbeitskugel“ ist aus Gummi. Einmal fallengelassen geht sie nicht kaputt, sondern springt vielleicht sogar direkt wieder hoch, sodass man sich nicht mal bücken muss, um sie aufzuheben. Natürlich will man sie nicht verlieren, aber das ist trotzdem kein Weltuntergang, solange man sie nicht zu weit weg wirft.
Die „Beziehungskugel“ ist ziemlich massiv und schwer – aus Stein oder Keramik. Es ist nicht ganz leicht, sie dauernd zu tragen. Aber herunterfallen sollte sie nicht allzu oft, denn erstens ist das Aufheben eher stressig, zweitens können nach und nach Teile abbrechen und drittens kann es sein, dass sie irgendwann ganz kaputt geht. Reparieren ist nicht ganz leicht, funktioniert aber bis zu einem gewissen Punkt noch ganz gut.
Die dritte, unsere „Gesundheitskugel“ ist aus Glas und hier gilt besondere Vorsicht. Ein, zwei Stürze und wenn man Glück hat, gibt es nur ein paar kleinere Risse und Kratzer. Aber irgendwann wird sie instabil und dann reicht eine kleine Erschütterung aus und das Ding zerspringt in tausend Stücke, was eher ungünstig wäre, weil eine Reparatur nicht mehr möglich ist.
Die Moral von der Geschichte? Jonglieren will gelernt sein. Spaß beiseite – ich will niemandem was vorschreiben, sondern wollte einfach eine Geschichte teilen, die mir selbst hilft. Was Du damit machst ist dann Deine Sache und ich wünsche viel Spaß dabei. Bis nächste Woche.
Anselm #27
Freiburg am Dienstag, 01. Februar 2022
Da habe ich gestern noch ein nettes Gespräch über den Tagebuch-Blog geführt und heute hätte ich es doch fast vergessen, meinen Eintrag zu schreiben. Aber keine Angst @Rasmus: Ich werde Dich nicht enttäuschen. 😉
In dem Gespräch ging es nicht nur um diesen Blog, sondern auch um das Thema Pausen, was besonders in der heutigen Welt eine (meiner Meinung nach) sehr wichtige Sache ist. Denn was immer wieder in den verschiedensten Kontexten vergessen wird: Entwicklung findet nicht während der Belastung statt, sondern in den Pausen dazwischen. Zum Beispiel bei Muskelwachstum haben die meisten es verstanden. Ich (über)fordere meine Muskeln gezielt, zum Beispiel durch ein Sprinttraining. Am Ende des Trainings sind meine Muskeln nicht stärker als davor, sondern schwächer bzw. ausgepowerter. Die Magie passiert danach, vor allem während der nächsten Nacht. Unser Körper überkompensiert und beim nächsten haben wir mehr Kraft als davor.
Das Gleiche gilt aber nicht nur für Muskeln, sondern auch für Koordination oder kognitive Aufgaben. Immer, wenn wir nach der Belastung runterfahren, fängt unser Körper (und Hirn) an zu verarbeiten, was passiert ist und je nachdem, wo es viel Belastung gab, wird mehr Energie reingesteckt, damit wir beim nächsten Mal noch fähiger sind.
Wenn wir die Pause weglassen und uns gleich in die nächste Herausforderung stürzen, dann bricht genau dieser Teil unserer Entwicklung weg und das kann – vor allem auf Dauer – gefährlich werden.
Andersherum ist es aber auch so, dass genügend Pausen nicht nur für uns persönlich angenehmer und schöner sind, sondern uns tatsächlich auch helfen, besser zu werden. Ein Fußballer, der mehr schläft, ist im Zweifel nicht nur ausgeglichener und netter zu seinen Mitmenschen, sondern das überträgt sich genauso auf seine sportliche Leistung.
Pausen sind wichtig. Aber Pausen sind nicht alles. Die Herausforderung ist, die individuell richtige Mischung aus Pausen und Belastung bzw. Aktivität zu finden. Ganz egal ob im Sport, im Berufsleben, bei meiner Zeit im Internet oder was es sonst noch so gibt. Und ich würde behaupten, dass die meisten Menschen sich heutzutage eher zu wenige Pausen gönnen, als zu viele.
Zum Abschluss noch die Frage, was eine Pause überhaupt ist: Ich würde sagen, dass es eine Unterbrechung ist, während der ich meinem Körper/Geist eine andere Beschäftigung gebe. Das Handy ist keine Pause von den Matheaufgaben und umgekehrt. Sehr wohl aber eine Joggingrunde, Klavierspielen oder ein Fußballtraining. In den meisten Fällen fühlt man selbst sehr eindeutig, was eine gute Pause ausmacht und was nicht. Und auch wenn ich mich wiederhole:
Die Herausforderung ist für jede*n Einzelne*n für sich selbst das individuell richtige Maß zu finden. Und zwar lieber früher als später, weil wenn wir das nicht schaffen, zerspringt unsere Glaskugel in tausend Stücke.
Haha, Cliffhanger – was es mit der Glaskugel auf sich hat, erfährst Du nämlich erst nächste Woche. Bis dann wünsche ich eine schöne Zeit mit vielen Pausen!
p.s. habe fürs Schreiben exakt 19 Minuten gebraucht.
Anselm #26
Freiburg am Dienstag, 25. Januar 2022
Gibt es in Deinem Leben Menschen, bei denen Du nicht weißt wie oft Du sie noch sehen wirst?
Ich stelle diese Frage aus einem sehr persönlichen Grund, denn in meinem Bekannten- / Verwandtenkreis gibt es einige Leute, die aufgrund hohen Alters oder Krankheit keine besonders hohe Lebenserwartung mehr haben. Meine Oma ist vor einigen Wochen gestorben und ich bin sehr, sehr froh darüber, dass ich sie davor noch mehrere Male gesehen und Zeit mit ihr verbracht habe. Natürlich war es nicht schön, sie „gehen zu lassen“, aber um einiges leichter, als wenn ich sie davor gar nicht mehr gesehen hätte. Es ist wirklich ein sch***-Gefühl, wenn man sich vorgenommen hatte, nochmal Zeit mit einer Person zu verbringen und auf einmal ist sie weg und ganz vieles übrig. Oder wenn eine Person auf einmal weg ist und man ihr eigentlich noch so viel zu sagen hätte.
Um nochmal auf die Frage vom Anfang einzugehen. Theoretisch hast Du bei keiner einzigen Person eine hundertprozentige Sicherheit, dass ihr euch nochmal sehen werdet. Und auch wenn es nicht der Normalfall ist: Man weiß nie, was morgen ist und vor einem plötzlichen Unglück ist niemand gefeit.
Ich will hier übrigens nicht dazu aufrufen, in ständiger Angst zu leben, frühzeitige Grabreden zu verfassen und sich ständig zu verabschieden, als wäre es das letzte Mal. Aber ich bin gerade sehr überzeugt davon, dass das Leben zu kurz ist, um irgendwelche Sachen mit sich herumzutragen. Der Klassiker: Ich melde mich nicht bei jemanden, denn ich habe Angst davor, weil ich mich schon so lange nicht mehr gemeldet habe. Hä? Auch wenn es so formuliert sehr dämlich klingt, genauso ist es manchmal.
Wer kommt Dir in den Sinn, wenn Du darüber nachdenkst, mit wem Du eigentlich sehr gerne Zeit verbringst und/oder Du einen tollen Menschen findest, aber irgendwie ist es in letzter Zeit nicht dazu gekommen? Ruf sie doch mal an oder melde Dich auf anderem Weg.
Und wie kannst Du jede einzelne Interaktion mit anderen Menschen so gestalten, dass ein gutes letztes Treffen oder Gespräch gewesen wäre?
Ich werde jetzt gleich meine andere Oma anrufen und mit ihr einen Termin ausmachen, wann ich sie besuchen gehe.
Bis nächste Woche.
Anselm #25
Freiburg am Dienstag, 18. Januar 2022
Effizient oder nur effektiv?
Manchmal vergesse ich, dass es unendlich sinnvolle Sachen gäbe, die ich machen könnte. Wenn mir irgendeine Sache in den Kopf kommt, die mir wahrscheinlich guttun oder weiterhelfen würde (beispielsweise drei Stunden Sport pro Tag), dann lande ich manchmal in der Falle, zu denken, dass ich sie direkt genauso umsetzen muss. Sprich, ab heute jeden Tag drei Stunden Sport zu treiben. Aber dass etwas mir ein bisschen weiterhilft, heißt nicht, dass es das beste ist, was ich machen könnte. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber vielleicht könnte ich auch das Fahrrad nehmen und wäre deutlich schneller unterwegs. Oder ich hätte vorher was essen sollen und habe nach drei Schritten schon keine Kraft mehr. 😊
Denn effektiv ist nicht gleich effizient. Viel Sport machen ist effektiv (für mich). Denn es bringt mich meinem Ziel, zufrieden und glücklich zu leben, näher. Effektivität bedeutet, die richtigen Dinge zu tun.
Effizienz dagegen heißt, die Dinge richtig zu tun. Könnte ich vielleicht das gleiche Workout in weniger Zeit machen und hätte dann noch Zeit, um in aller Ruhe einkaufen zu gehen? Oder ergibt es vielleicht Sinn, zusammen mit anderen Sport zu machen, weil dann Bewegung und Soziales vereint sind? Und wie viel andere, vielleicht sogar wichtigere Sachen „blockieren“ meine ach so tollen drei Stunden.
Effektivität = Die richtigen Dinge tun. Effizienz = Die Dinge richtig tun.
Dieses Bewusstsein will ich für mich selbst noch viel mehr entwickeln. Ich will im Idealfall beides sein. Die richtigen Dinge richtig tun. Nicht gleich total an etwas hängen, bloß weil es sich im ersten Moment gut und richtig anfühlt. Das hört sich jetzt vielleicht so an, als würde ich den ganzen Tag hochrational abwägen, was genau jetzt das Zielführendste für mich ist, aber das ist nicht mein Ziel. Ich will mir einfach vornehmen, mehr zu hinterfragen, welche Sachen ich für wie wichtig erachte und nicht gleich die Verpflichtung spüren, etwas machen zu müssen, bloß weil mir gerade kein Grund einfällt, warum ich es nicht machen sollte. Nicht weniger Bauchgefühl, sondern mehr und darin immer besser werden.
Auf eine intuitive Woche voller Effektivität und Effizienz.
Anselm #24
Freiburg am Dienstag, 11. Januar 2022

„Was machst Du eigentlich gerade? Studierst Du? Wie verdienst Du Dein Geld? Was willst Du mal werden? Wie sicherst Du Deine Zukunft?“
Diese Fragen kennen wahrscheinlich die meisten, besonders wenn sie in den letzten Jahren mit der Schule fertig geworden sind und noch keinen festen Beruf vorzuweisen haben. Manchmal beneide ich meine Altersgenossen, die dann einfach sagen: „Ich studiere Jura.“ oder „Ich mache eine Ausbildung zum Optiker:“ Ein Satz und alle sind zufrieden, denn man weiß sofort, was die Person macht, wohin es gehen soll und so weiter. Schublade auf, Mensch rein und Schublade wieder zu.
Solche Gespräche verlaufen bei mir nicht ganz so reibungslos. Ich glaube das liegt vor allem daran, dass es „meine“ Schublade in den meisten Köpfen nicht gibt. „Wie sieht ein durchschnittliches Gehalt aus? Was sind Deine Arbeitszeiten und Dein Tagesablauf (aber bitte ohne ausführlich zu erklären)? Was ist Deine Sicherheit, wenn es nicht klappt?“
Ich könnte darauf zwar antworten, aber das würde es wahrscheinlich noch schwerer machen. Wenn ich „Bewegung starten“ sage, bin ich ein Träumer, der nichts hinbekommt. Die Variante „Ich habe ein Unternehmen gegründet.“ bringt mir meistens mehr Respekt ein, aber nur wegen der potenziellen Millionen, die ich jetzt ehrlich gesagt nicht als mein Antrieb (oder mein Ziel) bezeichnen würde. Denn die meisten wollen gar nicht wirklich wissen, was ich mache, sondern suchen nur die Schublade in ihrem Kopf, in die ich am ehesten reinpasse.
Und ich will hier übrigens nicht gegen diese Fragen hetzen oder es kritisieren, dass sich jemand um mich sorgt. Ich will einfach die Situation teilen, die mir oft passiert und in der es mir schwerfällt, richtig zu reagieren. Häufig frage ich mich danach: „Warum hast Du nicht XY gesagt, das wäre viel besser gewesen?“
Das Gefühl, bei jemandem völlig falsch abgespeichert zu sein, ist nicht besonders angenehm. Und mit jedem Gespräch komme ich näher an die Variante, die sich für mich gut anfühlt UND für die andere Person verständlich ist.
Was ich hier gerne mitgeben würde ist aber nicht, dass alle Menschen bitte netter und verständnisvoller zu mir sein sollen, sondern ich würde es gerne denen erleichtern, die in einer ähnlichen Lage sind. Wenn Du mit jemandem sprichst, am besten zwischen 18 und 30 und Dir nicht ganz sicher bist, was die Person eigentlich macht, dann frag Dich doch vielleicht vorher, was Du wirklich wissen willst und aus welchem Antrieb.
Du magst die Person und würdest sie gerne unterstützen? Dann wäre genau das das erste, was Du sagen könntest, bevor Du irgendwelche Fragen stellst. Das wird das Ganze deutlich erleichtern, versprochen!
Du willst einfach nur eine grobe Einordnung für Deinen inneren Stammbaum samt Lebenslauf zu jeder Person? Auch hier würde ich exakt das vorher sagen, dann muss man gar nicht erst anfangen über sein Warum und seine großen Ziele zu sprechen.
Das Prinzip ist in beiden Fällen das Gleiche und funktioniert auch anderswo: Ehrlich über die persönliche Intention sein. Zu mir selbst und zu meinem Gegenüber.
Und mein letzter und wichtigster Tipp wäre folgender: Es fühlt sich gut an, sich jemanden mitzuteilen, vor allem wenn man nicht verurteilt, sondern akzeptiert wird.Also trau Dich, nachzufragen und mehr zu verstehen. Das dauert auch mal länger als zwei Minuten, aber bringt beiden Personen deutlich mehr, als 120 Sekunden aneinander vorbeizureden. Ein gutes verständnisvolles Gespräch hilft beiden und macht Spaß.
Anselm #23
Freiburg am Dienstag, 04. Januar 2022

Gestern haben wir eine Filmsession bzw. ein gemeinsames Treffen gemacht, bei dem wir ein mehrstündiges Gespräch über o4U insgesamt, Vison, Werte, Entstehung und Co aufgenommen haben (siehe Bild).
Die Power von o4U ist mal wieder deutlich geworden. Die Mischung aus gemeinsame Werten und Zielen, für die wir arbeiten, gemischt mit der Art und Weise wie sich alle auf ihre eigene Weise einbringen, ist inspirierend und geht (in meinen Augen) über das hinaus, was „normale“ Unternehmen an Energie erzeugen.
Mein Highlight war der Nachmittag, an dem wir nach einem Spaziergang im Wohnzimmer geredet haben. Jede*r hatte 5 Minuten Zeit, in denen er/sie einfach gesagt hat, was gerade im Kopf aufkam, während alle anderen „nur“ zugehört haben. Es war faszinierend zu sehen, wie viel dieses ziemlich simple Vorgehen ausgelöst hat und es war schön, einen Einblick in den Kopf und das Herz der anderen bekommen (und sich selbst zu öffnen). Ich kann es nur empfehlen. Einfach 5 Minuten Zeit stoppen und reden oder zuhören.
Insgesamt bin ich sehr dankbar für die ganzen Leute, die ich über o4U jetzt schon kennengelernt habe und sehr erwartungsfreudig (weiß nicht, ob das Wort existiert, aber fühlt sich passend an), weil aktuell ständig neue dazukommen und das Ganze immer mehr Fahrt aufnimmt.
Anselm #22
Freiburg am Mittwoch, 28. Dezember 2021
Ja ich weiß. Einen Tag zu spät, aber ich habe es nicht vergessen, sondern mich bewusst entscheiden, einen Tag später zu schreiben. Denn gestern waren wir bei justfootball in Basel zu Besuch. Eine Fußballschule, die es schon seit über 10 Jahren gibt und die mit großem Erfolg, Trainings, Camps und vieles mehr ausrichten und mittlerweile sogar einen eigenen Verein gegründet haben.
Ich fasse mich kurz, weil ich einen ganzen Blogartikel über den Besuch auf goal4u.de schreiben werde und den dann hier verlinke. Meine Kurzform: Es war inspirierend und motivierend zu sehen, was möglich ist, wenn Menschen gut zusammenarbeiten und eine gemeinsame Vision haben. Und es war mal wieder schön zu sehen, dass Fußball unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft, Religion, Aussehen und sonstigen scheinbaren Barrieren verbindet, funktioniert und Spaß macht.
Anselm #21
Freiburg am Dienstag, 21. Dezember 2021
Mein 21. Blogbeitrag am 21. Dezember 21. Und das im 21. Jahrhundert. UND ich bin 21 Jahre alt. Wenn das nicht etwas Besonderes bedeutet, dann weiß ich auch nicht weiter. 😉
Genug der Zahlenspielerei und hinein in den Beitrag: Was mich aktuell viel beschäftigt, sind die Herausforderungen, die wir mit o4U gerade erleben. Denn es ist definitiv nicht einfach, aber ein ganz starkes Gefühl sagt mir, dass der richtige Umgang mit den aktuellen Problemen einen Blueprint für die Zukunft kreieren könnte. Nicht nur für unsere aktuellen Projekte, sondern auch für alles, was noch kommt – und ich glaube, dass auch viele andere davon profitieren könnten.
Aber was meine ich genau mit Herausforderungen? Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, eine „teal organization“ aufzubauen. Sprich: Eine Organisationsform, die nicht hierarchisch aufgebaut ist und sich nicht wie eine Maschine, sondern eher wie ein Organismus verhält. Konkret bedeutet das: Es gibt keine festen Arbeitszeiten (oder Erwartungen) und keine Gehälter im klassischen Sinne. Wir haben meistens keine Jobs, für die wir Leute suchen, sondern wir suchen Menschen, die Bock haben, sich einzubringen und das, was sie dann machen wollen, ist genau richtig. 😊
Das war nur ein kurzer Abriss, aber ich hoffe das Prinzip ist klar: Wenig Vorgaben und Zwänge, viel Freiheit und Individualität. Aber mit all der Freiheit kommt natürlich auch mehr Verantwortung, weil Dir eben nicht der Chef eine böse Ansage macht, wenn Du mal was vergisst. Und wenn alle nur machen, worauf sie Lust haben, bleiben natürlich Aufgaben auf der Strecke. Wenn es keine festen, vorgegebenen Arbeitszeiten gibt, ist es manchmal schwer, gemeinsame Termine zu finden. Und so weiter und so fort.
Unsere Herausforderung ist es, eine „Ja-Und-Lösung“ zu kreieren und in die Tat umzusetzen. Freiheit UND Verlässlichkeit. Flexibilität UND Verantwortung.
Ich bin sehr dankbar, dass ich ein Teil von dem Prozess sein darf und freue mich auf eine Zukunft, in der Arbeit nicht Stress und Zwang bedeuten muss, sondern auch für Glück und Erfüllung stehen kann.
Bis dahin wünsche ich frohe Weihnachten, bis zum nächsten Mal. 😊
Anselm #20
Freiburg am Dienstag, 14. Dezember 2021
„Eine Goldmedaille ist eine wunderbare Sache, doch wenn du ohne sie nichts wert bist, bist du es mit ihr auch nicht.“
Zitat aus dem Film „Cool Runnings“, den wir gestern angeschaut haben. Geht um ein bzw. das jamaikanische Bobteam, die bei Olympia mitfahren wollen. Der Film ist mega, ich habe ihn drei Mal gesehen und kann ihn drei Mal empfehlen.
Aber das Zitat habe ich dieses Mal besonders gefühlt. Ich habe in letzter Zeit mit verschiedenen Leuten über das Thema Zufriedenheit, Perfektionismus und Co gesprochen und würde mir manchmal wünschen, dass ich das Wissen auch noch mehr auf mich selbst anwende. In vielerlei Hinsicht arbeite ich aktuell auf etwas hin und dadurch entsteht unterbewusst der Eindruck, dass ich erst zufrieden sein kann, wenn ich das erreicht habe. Was ich jeder anderen Person in der Situation sagen würde, will ich noch mehr auf mich selbst anwenden:
Es gibt den Perfektionisten, der glaubt, dass am Gipfel des Berges sein Glück wartet. Aber jedes Mal, wenn er oben angekommen ist, ruft schon der nächste Berg. Er erklimmt viele Berge, aber richtig glücklich ist er nie.
Eine Alternative ist der Nihilist/Hedonist, der gar nicht erst versucht, zum Gipfel zu kommen. Er will sich einfach nur eine schöne Zeit machen und alles genießen, aber auch er ist nicht so richtig zufrieden. Irgendwas fehlt.
Wer ich sein will? Keiner von beiden. Tal Ben-Shahar kennt noch eine dritte Variante, die mir besser gefällt: Der Optimalist. In Richtung des Gipfels streben und dabei den Aufstieg und den Ausblick genießen und die Anstrengung wertschätzen. Denn laut Ben-Shahar (und ich würde es genauso unterschreiben) liegt unsere Zufriedenheit nicht im Erreichen eines Ziels, sondern in der Bewegung in Richtung eines Ziels.
Wenn ich mich leer fühle, bevor ich meine Ziele erreiche, dann gibt es vielleicht einen kurzen Moment oder eine Phase von Zufriedenheit, aber die Leere wird zurückkommen. Und ich will nicht leer sein!
Deswegen will ich mich committen, mehr den Weg zu wertschätzen, auf dem ich mich gerade befinde. Egal ob ich in 3 Monaten viel fitter bin als jetzt oder nicht, wir mit dem Crowdfunding fünf oder fünf Millionen Euro eingenommen haben, egal ob ich später in einer Bruchbude oder in einer riesigen Villa wohnen werde – Ich will den Weg dahin mehr genießen und das ist mir durch den Film gestern nochmal viel klarer geworden.
Auf eine glückliche Woche mit wertvollen Zielen, in deren Richtung wir uns bewegen.
Anselm #19
Freiburg am Dienstag, 07. Dezember 2021
Ich will mehr Sport machen.
Und ich glaube daran, dass dieses Vorhaben mich keine Zeit kosten wird, sondern ich dadurch sogar Zeit gewinne. Weil die Herausforderung mehr Sport zu machen und trotzdem „alles andere“ hinzukriegen mich dazu bringt, meine Zeit besser zu priorisieren und strukturieren. Was mir dann auch bei „allem anderen“ helfen wird.
Ich bin mal gespannt, wo diese Idee mich hinführen wird. Aktuell ist meine Vision, jeden Morgen eine Stunde Sport zu machen. Allerdings will ich auch 1000 andere Sachen machen, unter anderem jeden Dienstag einen Eintrag hier zu schreiben. Das ist mir heute übrigens erst eingefallen, als ich mittags ganz entspannt in der Badewanne saß. 😉
Davor war ich skaten (also Langlauf-Skaten) und bin gerade sehr dankbar für die wunderbare Lage Freiburgs, durch die ich in 20 Minuten auf einmal in der Winter-Wunderlandschaft Skifahren kann. Auch wenn das nicht immer ganz so leicht ist, bin ich ebenso dankbar für die ganzen Herausforderungen, die sich gerade ergeben und die mir auf Dauer helfen werden, zufriedener zu leben.
Probleme sind Gelegenheiten zu zeigen, was man kann.
Anselm #18
Freiburg am Dienstag, 30. November 2021
Johannes hat letzte Woche den Vorschlag gemacht, dass alle, die am Crowdfunding beteiligt sind, jeden Morgen 15 Minuten journaln. Heißt: Einfach aufschreiben, was in den Kopf kommt, wahlweise zu einem bestimmten Thema. Die Rückmeldung ist eindeutig. Es ist total hilfreich, nicht nur für goal4U, sondern auch für jede:n persönlich, was wiederum gut für goal4U, o4U und die ganze Welt ist. Auch mir geht es so, ich komme ständig auf neue Ideen, sei es für Trainingsinhalte, Weihnachtsgeschenke oder Blogbeiträge und es hilft mir sehr Klarheit über mich und meine Aufgaben zu entwickeln. Deswegen schreibe ich diesen Blogbeitrag heute auch als Journal. Vor dem ersten Wort habe ich einen Timer auf 15 Minuten gesetzt und jetzt schreibe ich einfach, was mir in den Kopf kommt.
Jetzt denke ich gerade an ein Fußballcamp von ProKick mit Übernachtung, das ich gestern gesehen habe. Ist eine sehr coole Idee und bringt mich selbst auf lauter Ideen, was ich in dem Rahmen alles machen würde.
Auf jeden Fall würde ich es so aufteilen, dass jede:r mal beim Kochen dabei ist. Ich glaube, wenn man das nicht als Strafe, sondern als cooles Highlight macht, haben die meisten da Bock drauf.
Auch cool ist, dass man nicht nur auf dem Fußballplatz ist, sondern auch viel Zeit ohne Fußball miteinander verbringt. Das würde ich nutzen, um viele lustige Teamspiele mit den Jungs und Mädels auszuprobieren. Da habe ich selbst richtig Lust mitzumachen.
Die nächste Idee, die mir gerade kommt, ist das hier als Video für YouTube zu nutzen. Als Aufhänger den Stunden- beziehungsweise Wochenplan des Camps und im Video erkläre ich die einzelnen Ideen und Aktivitäten. Quasi ein Utopia-Video.
Eine unserer Challenges ist es aktuell, erstma l irgendwelchen Content für Social Media zu produzieren. Denn alle, die da ein bisschen Erfahrung haben (Manu! 😊), sind sich einig: Den perfekten Inhalt braucht man nicht, vor allem anfangs geht es einfach darum „irgendwas“ zu produzieren und hochzuladen. Das klappt aktuell noch nicht so gut. Was ich in der Hinsicht machen will? Heute um 13 Uhr haben wir einen Call mit dem „Creator-Team“ und genau das will ich dort ansprechen. Ich freue mich schon darauf, denn die Stimmung bei unseren Zoom-Calls ist imemr nice (ein Hoch auf die teal organization!)
Was mir da zum Abschluss einfällt (noch <1 min): Unser Zoom-Raum ist unter folgendem Link zu erreichen: https://us02web.zoom.us/j/9949939921?pwd=bzMrMC9TS09sMlFWd2JMNXZIQmlVQT09
Und jede:r ist da willkommen. Wenn Dir langweilig ist, einfach mal draufgehen, vielleicht triffst Du ja jemanden. 😉
So, meine Uhr piept, die Zeit ist rum, bis nächste Woche!
Anselm #17
Freiburg am Dienstag, 23. November 2021
Ich habe gerade schon einmal einen Eintrag geschrieben, aber dann wieder gelöscht. Es war irgendwie nicht besonders packend, weil ich nicht wusste, was ich schreiben soll und einfach irgendwas hingeschrieben habe, was sich halbwegs gut anhört. Ich bewundere gerade alle Menschen, die konstant über Jahre hinweg, regelmäßig auf irgendeine Art kreativ waren. Das ist echt schwer. Damit es trotzdem was Spannendes gibt, hier jetzt eine Geschichte die mich letzte Woche mal wieder inspiriert hat (und die tatsächlich passiert ist):
Wir spulen ein paar hundert Jahre zurück und zwar nach Thailand. Da herrschte gerade Krieg und es gab ein Kloster, dessen Mönche wussten, dass es wahrscheinlich nicht mehr allzu lange dauern würde, bis auch sie dem Krieg zum Opfer fallen würden. Ihr größter Schatz war eine große Buddha-Statue, die komplett vergoldet war. Für den Fall, dass das Kloster tatsächlich eingenommen werden würde, bedeckten sie die den Buddha von oben bis unten mit Schlamm und Dreck. Und tatsächlich: Die Mönche wurden alle getötet oder verschleppt, aber die wertlose braune Statue interessierte niemanden. Bis ins Jahr 1957. Denn das Kloster war mittlerweile wieder bewohnt, allerdings sollte es umgezogen und woanders neu aufgebaut werden. Beim Transport des großen schmutzigen Buddhas brach ein Stück ab und durch den kleinen Schlitz schimmerte es golden hindurch. Die Mönche befreiten die Statue nach und nach von ihrer jahrhundertealten Verkleidung und auf einmal war der Buddha wieder golden.
Warum ich diese Geschichte so mag? Ich denke dabei an jede:n einzelne:n von uns, aber besonders an die Arbeit mit Kindern zum Beispiel durch goal4U. Meine Aufgabe ist nicht, sie nach meinen Wünschen und Vorstellungen zu formen oder sie zu irgendwas entwickeln, was sie gar nicht sein wollen. Meine Aufgabe ist es, sie zu unterstützen und ihnen zu helfen ihre eigenen Ziele und Träume zu erreichen. Das Gold ist schon da. Kinder sind motiviert, neugierig und lernwillig, haben eine blühende Fantasie und Spaß an so vielen Dingen.
Meine Verantwortung sehe ich eher darin, sie „sauber zu halten“ oder sie von einer zusätzlichen Schicht an Staub zu befreien. Dann werden sie richtig glänzen.
Auf eine goldene Woche!
Anselm #16
Freiburg am Dienstag, 16. November 2021

Der Kreis schließt sich (und bleibt trotzdem offen).
Diesen Gedanken habe ich zurzeit ziemlich oft. Es ergeben sich einfach so viele Sachen, die man nicht besser hätte planen können. Zum Beispiel wenn wir einen Call zum Thema Achtsamkeit und Fußball ausmachen und der nächstbeste, mit dem wir sprechen gerade eine Bachelorarbeit über Achtsamkeit im Nachwuchssport schreibt. Oder wenn Johannes uns mit jemandem connected, die eine absolute Expertin im Gebiet Achtsamkeit und Montessori ist, was wiederum den Bogen zwischen meiner eigenen Kindheit und meiner jetzigen Arbeit schließt. Ich könnte die Liste noch weiterführen, es gibt im Moment einfach sehr oft den Moment, in dem das „Gesetz der Anziehung“ mal wieder zuschlägt und uns eine neue Möglichkeit beschert und einen Bogen schlägt oder einen Kreis schließt. Allerdings ist der „große“ Kreis noch offen und wird es hoffentlich auch bleiben (siehe goal4U-Logo ganz oben).
Unser größtes Potential liegt nämlich darin, offen zu sein. Offen für neue Ideen, neue Leute und Inspirationen. Ein Platz ist immer frei (wie bei einer russischen Weihnachtsfeier 😊) und wird es hoffentlich auch bleiben.
Falls Du Lust hast, Dich in irgendeiner Form einzubringen oder auszutauschen, freuen wir uns sehr darüber und es wird sich sicherlich etwas ergeben. Ich werde die nächste Woche sicherlich ganz im Sinne der Achtsamkeit mit offenen Augen, Ohren und Herz durch die Tage gehen und schauen was sich ergibt.
Auf eine Woche voller neuer Möglichkeiten, die nur entdeckt werden wollen.
Anselm #15
Freiburg am Mittwoch 10. November 2021
„Failure is not the opposite of success. It’s a part of it.“
Uppsi! Da war ich gestern so mit allem anderen beschäftigt, dass ich glatt vergessen habe, meinen Tagebuchbeitrag zu schreiben. Allerdings habe ich meditiert, warmes Wasser getrunken, fünf Sachen aufgeschrieben, für die ich dankbar bin, war joggen und habe mich gedehnt. Kaum überraschend hat mir das einen sehr guten tag beschert und mich darin bestätigt, diese Angewohnheiten weiter beizubehalten.
Was mir dieses Vorhaben definitiv erleichtert, sind die Menschen, mit denen ich viel Zeit verbringe. Ohne dass ich bewusst versucht habe, nur noch mit „guten“ Menschen befreundet zu sein oder irgendwelche Leute nicht mehr zu sehen, habe ich einen Freundes- und Bekanntenkreis, der mich inspiriert und antreibt und nicht herunterzieht. Der Wert dessen ist mir gerade bewusst geworden, als ich über meine Morgenrituale nachgedacht habe. Es ist einfach viel leichter, seine Vorhaben umzusetzen, wenn man in seinem Umfeld direkte Vorbilder hat, die ähnliche Sachen machen wollen – und deswegen auch ähnliche Probleme haben. Was ich an o4U schätze, ist nicht, dass wir alle perfekt sind (große Überraschung. Ist nämlich keiner von uns), sondern dass wir immer wieder versuchen so echt und authentisch wie möglich zu sein und den anderen Raum geben, es ebenfalls zu tun. Was dabei in den letzten Wochen entstanden ist, ist eine Kultur, in der über Träume und Wünsche genauso gesprochen wird, wie über konkrete Vorhaben und Pläne, aber auch über Fehler und persönliches Scheitern. Ich bin sehr dankbar, dass ich ein Teil davon sein darf und will mir vornehmen, mir das jeden Tag aufs Neue zu verdienen. Nicht indem ich alles richtig mache, sondern indem ich mein Bestes gebe und auch mit meinen Fehlern offen umgehe und anderen helfe, es ebenso zu tun.
Anselm #14
Freiburg am Dienstag 02. November 2021
Treuer-Leser-Test: Du hast einen Versuch zu erraten, woher ich gerade komme. Was denkst Du?
Die Antwort lautet: Direkt aus der kalten Dusche. Das hatte ich mir ja letzte Woche vorgenommen und tatsächlich – ich habe jetzt gerade zum achten Mal in Folge kalt geduscht. Auch wenn es mir manchmal schwer fällt: Ich merke einfach wie ich jedes Mal einen besseren Tag habe, wenn ich kalt dusche. Direkt danach geht es mir sowieso deutlich besser, aber ich glaube sogar, den ganzen Tag danach die positiven Auswirkungen zu spüren. Und das durch zwei gut investierte Minuten am Morgen.
Und diese zwei Minuten führen mich zu meinem heutigen Punkt: Meiner Morgenroutine (wenn man sie so nennen möchte). Ich würde eher sagen: Alle Sachen, die ich aktuell am Morgen mache, weil ich sie einfach jeden Tag machen will, da ich von ihrer positiven Wirkung überzeugt bin.
1) Meditation – Unendlich Studien und Experimente sagen dasselbe wie meine persönliche Erfahrung. Egal ob Kreativität, Konzentration oder einfach ein zufriedeneres Leben – Meditation hilft Dir bei alldem und noch vielem mehr. Und wenn ich nur ein paar Minuten am Tag übrig hätte, dann würde ich sie definitiv hierfür nutzen.
2) Warmes Wasser – Ich trinke tatsächlich ganz viel warmes Wasser direkt nach dem Aufstehen. Seitdem mir Jonas erzählt hat, wie es den Körper hochfährt und was die Vorteile gegenüber kaltem Wasser sind, mache ich das jeden Tag.
3) Dankbarkeit – Ich habe ein kleines Buch, in das ich jeden morgen fünf Dinge schreibe, für die ich dankbar bin. Manchmal auch auf irgendeinen Zettel, der in der Gegend herumliegt, denn es geht mir weniger um eine gigantische Sammlung, als mehr um den einen Moment, in dem ich überlege, wofür ich dankbar bin und ein positives Gefühl habe.
4) Bewegung – Aktuell will ich wieder anfangen, jeden Morgen joggen zu gehen. Das war schonmal so und hat wunderbar mit der kalten Dusche harmoniert, allerdings ist mir beides irgendwie verloren gegangen. Momentan dehne ich mich für fünf bis zehn Minuten. Mal schauen, ob ich bis nächste Woche regelmäßig joggen gehen werde.
Das waren meine vier Dinge, die ich jeden Morgen mache. Interessant ist aber vielleicht auch, was ich nicht mache:
Ich gehe nicht an mein Handy. Mindestens die erste Stunde des Tages gehört mir und diese Kontrolle will ich nicht an irgendwelche äußeren Inputs abgeben.
Und… ich frühstücke nicht. Zumindest nicht vor circa 11 Uhr. Das war am Anfang ungewohnt, aber mittlerweile fühlt es sich sehr gut und richtig an und manchmal gibt es auch erst um 12 oder 13 Uhr die erste Mahlzeit.
Wie sieht Dein Morgen aus? Hast Du vielleicht Lust, selbst irgendwelche Sachen auszuprobieren? Du wirst es Dir danken und ich danke Dir, dass Du bis hierher gelesen hast. Bis nächste Woche!
Anselm #13
Freiburg am Dienstag 26. Oktober 2021
Erstens… Jubiläum! Mein 13ter Beitrag. Das ist nämlich meine Lieblingszahl. In meinem ersten Blogbeitrag habe ich mal ausführlich erklärt wieso.
Um die 13 zu ehren, werde ich ab heute für die nächsten 13 Tage jeden Morgen kalt duschen. Ich bin gespannt wie das Update dazu nächsten Dienstag ist. Ich bin nämlich kein besonders großer Fan von kaltem Wasser (jedenfalls noch nicht 😊).
Auch wenn es weder zu kaltem Wasser, noch zum Thema „Essen“ der letzten Wochen passt, möchte ich heute teilen, was mir gestern passiert ist. Es war so cool und inspirierend, dass ich es am liebsten jedem, den ich kenne direkt erzählen will.
Ich habe gestern im Fußballtraining mit der D-Jugend (12 Jahre) zum ersten Mal „Visualisierung“ ausprobiert. Allerdings hatte ich keine vorgefertigte Übung, die ich von woanders „geklaut“ habe und die schon mal funktioniert hat, sondern ich habe mir gedacht, ich lasse sie einfach versuchen, an die Latte zu schießen. Ein Durchgang ohne und ein Durchgang mit Visualisierung. Ich hatte keine Ahnung was passiert und ehrlich gesagt auch ein bisschen Angst, dass es überhaupt keinen Unterschied macht.
Im ersten Schritt habe ich jedem Spieler fünf Versuche gegeben, an die Latte zu schießen. Ich habe eine Strichliste über die Anzahl der Treffer geführt, denn wie heißt es so schön: Vertraue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast.
Es waren drei Vierergruppen nacheinander bei mir, also insgesamt 60 Schüsse. Von diesen 60 Schüssen gingen insgesamt 9 an den Querbalken.
Dann kam Runde zwei. Ich habe ihnen die Aufgabe gegeben, sich eine Minute lang mit geschlossenen Augen ganz genau vorzustellen, wie sie den Ball immer wieder an die Latte schießen. Da habe ich schon ein paar schräge Blicke geerntet (Zitat: „Ansi macht jetzt Psycho-Hypnose mit uns.“), aber alle haben mitgemacht. Dann hatte jeder Spieler wieder fünf Schüsse, aber dieses Mal mit der Aufgabe, sich vor jedem „echten“ Schuss das Ganze noch einmal vor innerem Auge vorzustellen.
Ich nehme es gleich vorweg: In der zweiten Runde sind 19 der 60 Schüsse an der Latte gelandet. Aber das war für mich nicht das Beeindruckendste. Viel verrückter war das Gefühl, das man beim Zuschauen hatte.
Während in der ersten Runde noch zwischen den Schüssen gescherzt und geredet wurde, war die Konzentration in Runde 2 mit den Händen zu greifen. Wenn die Spieler nach der Mini-Visualisierung ihre Augen geöffnet haben, hat man in ihren Gesichtern die hundertprozentige Überzeugung gesehen, wirklich die Latte zu treffen. Am interessantesten fand ich, dass die meisten tatsächlich überrascht waren, wenn sie die Latte nicht getroffen haben (das war in der ersten Runde genau umgekehrt).
Alle drei Gruppen wollten danach noch unbedingt weitermachen und weiter visualisieren und schießen. Ich habe niemanden aktiv davon überzeugt, wie mächtig Visualisierung ist, aber ich selbst bin jetzt auch deutlich überzeugter als davor.
Da trifft es sich doch gut, dass wir gerade eine Fußballschule gründen und ich alle meine verrückten Ideen tatsächlich in die Tat umsetzen kann. Ich freu mich drauf. Und natürlich auf die ganzen kalten Duschen in der nächsten Woche. 😊
Bis zum nächsten Mal!
Anselm #12
Freiburg am Dienstag 19. Oktober 2021
Kurzer, mehr oder weniger lustiger Nachtrag zu letzter Woche. Die „Kürbis-Carbonara“ haben nicht besonders lecker geschmeckt. Da hatte ich wohl den Mund zu voll genommen. 😉
Diese Kocherfahrung passt aber auch ganz gut, zu meiner restlichen Woche. Denn durch die vielen Video-Calls mit den verschiedensten coolen Leuten, habe ich wie ein Schwamm lauter neue Inspirationen und Ideen aufgesammelt, sodass es mir manchmal fast ein bisschen zu viel war.
Einer meiner Lieblingssprüche: „Sei ein Goldfisch.“ Der wird angewendet auf Fehler oder weniger schöne Erfahrungen. Denn ein Goldfisch mag vielleicht nicht das beeindruckendste Tier sein, aber er hat die erstaunliche Fähigkeit, alles zu vergessen, was nicht in den letzten zehn Sekunden passiert ist.
Und so habe ich es auch gemacht und die Nudeln einfach vergessen und eine schöne Woche gehabt, die gestern mit dem zweiten Rotteck-Workshop als krönendes Highlight geendet ist.
Danke für diese Woche und danke für die ganzen coolen Leute, mit denen ich im Moment zu tun habe!
Anselm #11
Freiburg am Dienstag 12. Oktober 2021
Heute gibt es mal ein ganz neues Thema von mir, das mal mehr, mal weniger präsent und wichtig ist, aber jede*n von uns das ganze Leben begleitet: Und zwar Essen. Unsere Ernährung. Wenn wir nichts essen sterben wir irgendwann. Wenn wir das Falsche essen, sterben wir vielleicht früher.
Im Verlauf des letzten Jahres habe ich mich so viel mit meiner Ernährung auseinandergesetzt wie noch nie davor. Relativ schnell begegnen einem immer mehr Sachen, die man nicht essen sollte und wer sich ein bisschen mit seiner Ernährung auseinandersetzt, merkt relativ schnell: Ein Großteil unserer heutigen Lebensmittel ist Müll! Tut mir leid, ist aber so. Und leider ist es so, dass die Norm ist, alle diese Sachen zu essen und ich mich eher rechtfertigen muss, wenn ich etwas nicht esse. Es wird nicht leichter, ein leckeres, kreatives Gericht zuzubereiten, wenn man auf Zucker, Weizen und pflanzliche Öle verzichtet. Dachte ich zumindest noch vor einem Jahr.
Mittlerweile habe ich ein paar Sachen dazugelernt: Wenn man sich mehr mit dem Essen auseinandersetzt und ausprobiert, wird es auch leckerer und kreativer. Beim Fußballtraining erzähle ich meinen Spielern immer, sie sollen doch ihre Komfortzone verlassen, aber beim Kochen habe ich mich dem lange verweigert und nur einfache Sachen nach Rezept gemacht. Das hat dazu geführt, dass ich viel weniger auf perfekte Rezepte angewiesen bin und alles aufs Gramm genau nachkoche. Außerdem habe ich irgendwann gemerkt, dass es immer noch genügend Rezepte und Ideen gibt, die auch zu den ausgefallensten Diäten passen. Letzte Woche habe ich Mia zum Geburtstag Brownies gebacken, die optisch und auch von Konsistenz und Geschmack ihren ungesunden Vorbildern voller Mehl, Zucker und Ei in nichts nachstanden. Ihre Hauptzutat: Kichererbsen. Da habe ich mal wieder gemerkt, dass es überhaupt nicht stimmt, dass man auf alles verzichten muss und nur noch Reis und Gemüse essen kann, wenn man gesund essen will.
Ein abschließender Tipp: Die Blogseite https://www.eat-this.org Dort habe ich nicht nur die veganen Brownies her, sondern auch viel andere Rezepte (heute Abend zum Beispiel: Es gibt „Kürbis-Carbonara“). Die Rezepte sind nicht nur einfach und lecker, sondern es gibt auch immer coole Geschichten und Hintergrundwissen.
In diesem Sinne wünsche ich allen eine kulinarisch gelungene Woche!
Anselm #10
Freiburg am Dienstag 05. Oktober 2021
Der Workshop ist tatsächlich geschafft und das Bauchgefühl ist eindeutig positiv. Ich habe von Anfang an gemerkt, dass ich den Vorteil habe, kein Lehrer zu sein und dadurch, dass wir auf Augenhöhe mit den Schülern umgegangen sind, waren sie sehr motiviert und es hat super geklappt. Es war sehr inspirierend und ich habe auf jeden Fall Lust, dieses oder ähnliches wieder zu machen.
Ansonsten bin ich gerade dabei, meinen „normalen Rhythmus“ zu finden. Mittlerweile ist mein Schreibtisch samt Bildschirmhalterung in der neuen Wohnung eingebaut und ich habe einen richtigen Arbeitsplatz. Das macht die Sache einfacher und ich bin sehr dankbar dafür, dass ich jetzt – je nachdem wie ich will – im Sitzen oder im Stehen arbeiten kann. Diesen Luxus würde ich wirklich jedem empfehlen.
Gleich habe ich einen Call mit Timon und Manu, wo es konkret um die Trainingsplanung für die Fußballschule geht. Konkret: Was sollen unsere Rituale, Eckpfeiler und feste Bestandteile des Trainings werden? Ich habe richtig Bock und bin dankbar dafür, dass die zwei aktuell bei o4U dabei sind!
Anselm #9
Freiburg am Dienstag 28. September 2021
Es gibt aktuell zwei vorherrschende Gefühle bei mir: Erstens bin ich „hyped“. Anders kann ich es nicht ausdrücken, denn die beiden zurückliegenden Teamtage mit Elias, Johannes, Timon, Manu und Jonas waren grandios. Die Mischung aus sozialer Connection und tatsächlicher Arbeit entspricht meinen Vorstellungen dafür, wie ein gesundes und nachhaltiges Zusammentreffen und -arbeiten aussieht. Besonders unseren gemeinsamen Wert „Wholeness“, also Ganzheit, haben wir bereits sehr gut in die Praxis umgesetzt und ich hatte das Gefühl, dass jeder sich selbst mit allen seinen Facetten voll einbringen konnte.
Das zweite große Gefühl ist Angst, beziehungsweise Aufregung, denn morgen steht der Workshop an und auch wenn Referate und Co mir immer eher leichtfielen und ich zum Glück schon ein bisschen Erfahrung als Fußballtrainer habe – so etwas habe ich noch nie gemacht. Das Gute daran: Die Angst zeigt mir, dass ich meine Komfortzone verlasse und die Aufregung, dass es mir wichtig ist. Beides umgekehrte Indikatoren (hier der Videolink: https://www.youtube.com/watch?v=gLI4VOYMX7Y) und damit positive Dinge. Mal schauen, ob ich all die Energie in der nächsten Zeit in etwas Gutes verwandeln kann und was dabei herumkommt. Bis dahin, eine schöne Zeit. 😊
Anselm #8
Freiburg am Dienstag 21. September 2021
Der Urlaub ist zu Ende und der Ernst des Lebens beginnt wieder. Gut nur, dass für mich Ernst gleichbedeutend mit Spaß ist. Denn ich freue mich auf die Dinge die jetzt kommen. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich durch o4U Sachen als Arbeit mache, die mir große Freude bereiten und nicht das Gefühl habe, dass ich zur Arbeit gehen MUSS. Ich will. Sowohl das Projekt „Fußballschule“, als auch der kommende Workshop beim Rotteck machen mir zwar ein bisschen Angst, aber das ist nur mein Zeichen, dass ich die Grenze meiner Komfortzone erreiche. Und wie wir wissen: Jedes Wachstum geschieht außerhalb der Komfortzone!
Ein Zitat, das mich im Urlaub sehr inspiriert hat und in die gleiche Kerbe schlägt, lautet:
„Our biggest weakness as humans is our inability to deal with emotional discomfort.“
Ich habe mir vorgenommen, aus dieser menschlichen Schwäche eine persönliche Stärke zu machen und immer wieder zu versuchen, in unangenehme Situationen zu gehen und die dementsprechend unangenehmen Gefühle auszuhalten und zu akzeptieren.
In diesem Sinne wünsche ich eine unangenehme Woche und bis zum nächsten Mal!
Anselm #7
Elba, Italien am Dienstag 14. September 2021
„Ich bin gespannt, was ich bis zum nächsten Mal produziert habe.“ Da musste ich gerade selbst lachen, als ich meine Abschlussworte der letzten Woche gelesen habe.
Ich habe nämlich… nichts produziert. Kein Blog, keine kreativen Ideen, gar nichts. Ich würde gerne von irgendwelchen Geistesblitzen oder konzentrierter Kreativität berichten, aber das wäre nicht die Wahrheit. Es war wie eine Blockade.
Bis gestern. Denn wenn ich diese Woche einen Tipp geben dürfte, dann wäre es dieser:
Wenn Dir Ideen fehlen, Du Dich unausgeglichen fühlst oder keine Energie hast… dann lauf! Einfach laufen, im Idealfall in der Natur. Bei mir war es gestern eine Wanderung auf den höchsten Berg Elbas, die den Knoten nicht nur gelöst, sondern regelrecht zerrissen hat.
Also mein Tipp der Woche: Geh spazieren, wandern, was auch immer. Es bewirkt wirklich wahre Wunder.
„Solvitur ambulando“ heißt ein lateinischer Spruch dazu – „Es wird durchs Gehen gelöst“. I
ch würde sagen, es ist kein Zufall, dass es GEHirn heißt. „Geh Hirn“ könnte man sagen.
Viel Spaß beim Laufen und ich bin gespannt was für Ideen Dir so kommen.
Anselm #6
Vada, Italien, am Dienstag 09. September 2021
Da hat sich die Gelassenheit mal wieder ausgezahlt. Wir haben es tatsächlich geschafft und sind offiziell im Urlaub. Die Mischung aus Wetter und Corona-Richtlinien hat dafür gesorgt, dass es uns nach Italien verschlagen hat. Das Wetter ist wirklich schön und es tut gut, die wichtigen Dinge des Lebens mal weniger wichtig sein zu lassen und sich zu entspannen. Das heißt nicht, dass ich hier nur rumliege. Im Gegenteil. Wir gehen joggen, spielen Volleyball oder Beachball und manchmal liegen wir auch einfach in der Sonne. Und wenn mein kreativer Teil gerne ein bisschen Zuwendung hätte, dann mache ich irgendwas, worauf ich gerade Lust habe. Zum Beispiel Gedichte schreiben. 😊
https://youtu.be/Z8RnPZvGQ9I
Bis zum nächsten Mal, ich bin gespannt, was ich in der Zwischenzeit produziert habe.
Anselm #5
Freiburg, am Dienstag, 31. August 2021
„This is what we train for!“
Ein Satz, der mir tatsächlich oft weiterhilft, wenn mal wieder was schiefgeht oder einen das Schicksal herausfordert.
Ich „trainiere“ ja nicht, damit alles gut läuft, sondern damit ich mit „schlechten“ Situationen besser umzugehen weiß. Während ich hier gerade sitze und auf die letzte Woche reflektiere, merke ich wie sehr sich meine Arbeit und Entwicklung im letzten Jahr ausgezahlt hat. Es passiert immer seltener, dass ich von irgendwelchen äußeren Dingen aus der Ruhe gebracht werde.
Praktisches Beispiel: Eigentlich wollte ich gestern in den Urlaub fahren, aber das Auto ist kaputt. Das bedeutet mindestens eine Verzögerung, vielleicht sogar einen Ausfall des Urlaubs. Aber ehrlich gesagt belastet es mich nicht besonders. Nicht weil es mir egal ist, sondern weil ich immer mehr verinnerlicht habe, dass Gelassenheit mir nicht nur in dem Moment weiterhilft, sondern auch am besten ist, um das Problem zu lösen.
Die Erde wird sich (zumindest zu meiner Lebenszeit) nicht aufhören zu drehen und genauso wenig hört das Leben nie auf, uns mit neuen Situationen und Herausforderungen zu konfrontieren. Gewonnen hat, wer das akzeptiert und sich sogar darauf freuen kann.
Eine neue Herausforderung, auf die ich mich persönlich sehr freue, ist das Ergebnis unseres Strategie-Wochenendes: Den Fokus von den Trainern ein bisschen wegzunehmen und sich mehr auf die Spieler zu konzentrieren, was unter Umständen bedeutet, eine Fußballschule zu gründen. Eine Fußballschule!
Hört sich das nicht gut an? Ich freue mich darauf in das Thema mehr reinzugehen und vor allem mit den ganzen coolen, inspirierenden Leuten zusammenzuarbeiten, die da auch so motiviert sind wie ich!
Anselm #4
Freiburg, am Dienstag, 24. August 2021

Geendet hatte ich letzte Woche mit dem Wunsch, dass ich mich so langsam einpendle, mein Gleichgewicht finde und die Stricke nicht reißen. Das hat eigentlich auch ganz gut geklappt – bis heute Nacht jedenfalls. Um im Modell der Hängematte zu bleiben: Ich wurde nochmal ordentlich angeschubst.
Mitten in der Nacht wache ich auf – und höre Schritte. In meiner Wohnung. Das ist mir früher häufiger passiert und gibt es mittlerweile immer noch ab und zu. Manchmal gibt es einfach irgendwelche Geräusche, die ich nicht zuordnen kann und ich male mir aus, wer oder was das sein könnte. Das kennen wahrscheinlich viele. Normalerweise bin ich dann immer wieder eingeschlafen und am nächsten Tag war alles wieder vergessen. Nicht heute Nacht.
Nach und nach bin ich immer mehr aufgewacht und je klarer ich im Kopf wurde, desto sicherer war ich mir, dass im Wohnzimmer nebenan jemand hin und her läuft. Denn wir haben in unserer neuen Wohnung ein wunderschönes Holzparkett, auf dem geräuschlose Fortbewegung ein Ding der Unmöglichkeit ist.
Während mein Puls vom Schlafzustand in Richtung neuer Höchstwert wechselte, habe ich überlegt, was ich tun soll. „Mich in den Kampf stürzen“, also rübergehen und nachschauen oder mich irgendwie bemerkbar machen. Die letztere Option gewann, also bin aus dem Bett gesprungen, habe blitzschnell die Tür abgeschlossen und laut „Hallo!“ gerufen. Die Geräusche haben allerdings nicht aufgehört und auch sonst blieb alles unverändert. Nach ein paar weiteren Rufen und Minuten habe ich die Tür schließlich geöffnet und der gefürchtete Einbrecher entpuppte sich als unser Rollladen, der wegen des Windes die gleichen Geräusche macht wie der Holzboden.
Na super…. Abenteuer neue Wohnung. Bis mein Körper wieder bereit war einzuschlafen, hat es noch ein bisschen gedauert, aber das wichtigste ist, dass ich überlebt habe. 😊
Beim nächsten Mal werde ich wieder über Angst schreiben, aber dann wird es nicht um Leben und Tod gehen, sondern den Workshop, den wir mit einer Schule machen werden.
Auf eine weitere Woche voller Alltags-Abenteuer!
Anselm #3
Freiburg, am Dienstag, 17. August 2021, 09:13
Der Kleiderschrank steht immer noch nicht, aber das macht nichts. Denn dafür ist Mia wieder da und ich spüre so richtig, warum ich die Vorstellung so toll fand, zu zweit in eine Wohnung zu ziehen. Klingt vielleicht komisch, aber ich fühle mich richtig erwachsen, was ja mit 21 auch langsam Zeit wurde. 😊
Meine Entdeckung der Woche ist die Hängematte, die ich vor Jahren geschenkt bekommen habe und die jetzt ihre Sternstunde hat. Im Schatten und leichten Lüftchen schaukeln, während es 35 Grad hat, macht Spaß und ich behaupte einfach mal, dass einem in der Hängematte bessere Ideen kommen.
Hier bin ich zu sehen, höchstwahrscheinlich kurz vor dem nächsten Geistesblitz.
Genauso wie eine schaukelnde Hängematte will ich jetzt auch versuchen, langsam wieder in einen Rhythmus zu kommen und meine Mitte zu finden. Denn all der Stress und die vielen Erlebnisse sind vergleichbar mit dem wilden Schaukeln in der Hängematte – es macht zwar Spaß, aber irgendwann will man auch wieder zur Ruhe kommen, sonst geht’s einem schlecht (genialer Vergleich oder?).
In diesem Sinne wiege ich mich ganz entspannt in die nächste Woche und hoffe, dass die Schnüre nicht reißen.
Anselm #2
Freiburg, am Dienstag, 10. August 2021, 10:47
Das Wetter ist besser als letzte Woche, aber die Situation ist ähnlich. Ich teile mich weiterhin zwischen den verschiedensten Dingen auf und versuche alles zeitgleich zu managen. Da werden dann Sachen hintenangestellt, die ich unter normalen Umständen früher machen würde. Beispiel gefällig? Hier ein Bild von meinem Kleiderschrank, der offensichtlich noch aufgebaut werden muss und nebendran meine Klamotten, die sich freuen würden, mal in einen Schrank eingeräumt zu werden. 😊

Falls jetzt der Eindruck aufkommt, das nervt mich alles ziemlich, stimmt das allerdings nicht. Ich habe einen Riesenspaß bei der Sache und es bereitet mir große Freude, eine leere Wohnung nach meinem Geschmack zu füllen und einzurichten. Außerdem durfte ich am Wochenende wieder mal bei einem Fußballspiel mitwirken. Auch wenn es nur ein Kurzeinsatz war, spüre ich jetzt, 2 Tage später immer noch, wie es meine Laune positiv beeinflusst.
Nachdem das Alleinsein erstmal ziemlich ungewohnt war, bin ich gespannt, wie es nächste Woche aussieht, wenn meine Freundin Mia endlich wieder aus dem Urlaub zurückkommt. Denn ich wohne natürlich nicht allein hier. 😊
Bis dann!
Anselm #1
Freiburg, am Dienstag, 3. August 2021, 13:13
Wenn ich mein aktuelles Leben in einem Bild beschreiben müsste, wäre das eine Kordel. Also ein Konstrukt aus ganz vielen verschiedenen kleinen Fäden. Allerdings ein ziemlich komplexes, denn es kommen ständig neue Schnüre dazu, werden aber auch immer welche abgeschnitten. Manche Fäden wechseln die Farbe, andere sind zwischendurch in einer anderen Kordel verschlungen und verbinden mich mit ihr.
Verwirrendes Bild, ich weiß, aber genauso fühlt es sich an. Einerseits haben wir gerade eine GmbH gegründet, Valérie ist dazugekommen und es gibt immer mehr aussichtsreiche Möglichkeiten für o4U. Andererseits sind Elias und Valérie in ein paar Tagen gar nicht mehr im Lande und was genau als nächstes mit o4U ansteht, wissen wir selbst noch nicht so genau. Außerdem habe ich in meinem Leben teilweise einen guten Rhythmus gefunden, aber zeitgleich ziehe ich um, was schon wieder eine neue, verwirrende Herausforderung ist.
Es gibt noch zahlreiche weitere Komponenten, beispielsweise dass ich die letzten sieben Wochen keinen Sport machen durfte, was sonst mein Ausgleichsfaktor Nummer 1 ist.
Alles in allem fühle ich mich des Öfteren überfordert, aber wenn ich im letzten Jahr eine Sache gelernt habe, dann ist es, dass solche Gefühle nur temporär sind und nicht ewig anhalten. Deswegen bin ich gespannt, wie es mir nächste Woche geht, in der ich versuche, den Umzug, die Rückkehr auf den Sportplatz, und o4U unter einen Hut zu bringen, während ich noch so viel Zeit wie möglich mit Valérie und Elias verbringen will, bevor die beiden abhauen. Es wird spannend.