Es macht Spaß, Visionen zu kreieren, zu träumen, sich neue Ideen auszudenken und sich vorzustellen, was alles sein könnte.
Es ist anstrengend, vielleicht sogar unangenehm oder beängstigend zu versuchen, diese Visionen wirklich umzusetzen oder sich in ihre Richtung zu bewegen.
Aber am wichtigsten: Es lohnt sich! Beides. Und zwar sowas von. Denn dann kommt am Ende sowas raus wie unser erstes Fußballcamp, was letzte Woche in Teningen stattgefunden hat.
Montag bis Freitag, 35 Kinder, unglaublich viel Spaß und noch viel mehr, was wir gelernt haben.
Ich könnte jetzt wahrscheinlich einen ganzen Roman mit Geschichten vom Camp füllen, aber ich versuche lieber mich auf drei Punkte zu fokussieren.
N°1 – Bunt gemischt zum Erfolg
Als Trainer*in kann man Stunden damit verbringen, die perfekten Teams einzuteilen, zu überlegen, welche Kinder in welche Gruppe gehören und was jeweils die ideale Übung ist. Oder man traut sich, die Kontrolle ein bisschen abzugeben, mischt die Gruppen einfach vogelwild durch und sitzt dann wie ich beim Camp glücklich da und fragt sich: Warum mache ich das nicht immer so?
Wenn ich nur eine Sache mitnehmen dürfte, dann wäre diese: Vertraue auf die Kinder, vertraue auf ihre sozialen Fähigkeiten und trau Dich, die Kontrolle abzugeben. Schau einfach mal was passiert, wenn Du die Gruppen zufällig zuteilst und auf einmal Siebenjährige mit doppelt so alten Jugendlichen in einer Gruppe sind. Es wird garantiert im ersten Moment unangenehm, aber bei unserem Camp hat sich auf Dauer gezeigt, was für ein Potenzial darin schlummert und wie viel Kinder mitdenken und sich umeinander kümmern.
Genau das Gleiche gilt aber auch für die Trainer*innen. Es war total schön zu sehen wie sich organisch die Rollen und Verantwortungen verteilt und verändert haben. Wer pumpt die Bälle auf? Wer schnibbelt das Obst für die Pause? Wen fragen die Kinder, was es zum Mittagessen gibt? Wem erzählen sie ihren Liebeskummer? Bei wem wollen sie unbedingt mal aufs Tor schießen? Und so weiter und so fort.
Es hat definitiv Spaß gemacht, in so einer Gruppendynamik zu „arbeiten“ (wenn man das noch so nennen kann) und das lag nicht an der konkreten Konstellation, sondern an der grundsätzlichen Offenheit und dass alle zusammengearbeitet haben.
N°2 – Trikottausch = Freudenrausch
Wunderbares Beispiel für meine ersten Sätze des Beitrags. Irgendwann vor Monaten gab es mal die Idee, dass es doch cool wäre, wenn Kinder ihre alten Trikots mitbringen, untereinander tauschen und dann jede*r mit einem „neuen“ Trikot nach Hause geht.
Jetzt haben wir das Camp gemacht und auch diese Idee stand im Raum. Wir waren uns nicht sicher, ob es genügend Trikots gibt, ob die Kinder das überhaupt cool finden oder ob das Tauschen ein einziger Streit wird. Aber wir haben‘s trotzdem gemacht.
Ich war währenddessen draußen auf dem Feld und habe schon die nächsten Übungen aufgebaut. Als ich fertig war, habe ich schon ein bisschen gespannt Richtung Vereinsheim geguckt und gewartet bis die ersten Kinder kamen. Ich kann so viel sagen: Es hat absolut Spaß gemacht zu beobachten, wie ein Kind nach dem anderen voller Stolz mit dem jeweils neuen coolen Trikot eingetrudelt ist, es mir voller Stolz präsentiert und direkt über sein altes Trikot drüber gezogen hat.
Das hat definitiv super funktioniert und wie ich danach gehört habe, ist auch der Tauschprozess an sich relativ harmonisch verlaufen.
Wir haben das Ganze am Donnerstag gemacht und ich würde mal schätzen, dass am Freitag über die Hälfte der Kinder ihr neues Trikot direkt angezogen haben. Deswegen: Trikottausch = Freudenrausch.
N°3 Lecker – Leckerer – Am Leckersten – Leander kocht
Ich habe viel Spaß an den Trainingseinheiten und auch an den Pausen gehabt. Aber ich muss ehrlich zugeben, dass mein Tageshighlight oftmals das Mittagessen war. Denn Timons Bruder Leander hat sich ums Essen gekümmert und man hat einfach geschmeckt, dass er oft und gerne kocht. Es gab jeden Tag mehrere Optionen zur Auswahl und alles war komplett vegetarisch und Bio. Nachdem sich die ersten Bedenken der Kinder zerstreut hatten, wurde ordentlich reingehauen und alle waren glücklich.
Abschluss
Danke an alle die dabei waren, geholfen haben, mitgemacht haben oder aus der Ferne unterstützt. Danke an Dich, dass Du den Beitrag gelesen hast und wenn Du noch mehr wissen willst, dann kann ich Dir den Podcast zum Camp empfehlen, den ich mit Manu aufgenommen habe (findest Du hier).
Ansonsten gibt es hier noch ein paar Bilder und ich wünsche noch einen schönen Tag.
Anselm





























